Forstmaschinenprofi - Getriebe aus eigenem Hause

"Die Philosophie bei Pfanzelt war immer schon eine möglichst hohe Fertigungstiefe," erklärt Peter Voderholzer, zuständig für Pressearbeit und Marketing. Die Fertigung wird nun um eine bedeutendes Bauteil erweitert: Pfanzelt wird ab sofort sein eigenes stufenloses leistungsverzweigtes Getriebe fertigen.

"Es war schon immer schwierig, ein gutes Getriebe zu finden, beziehungsweise  zu bekommen", beschreibt Voderholzer dieSituation. Unter anderem sei es nicht leicht, von einem Großkonzern und Getriebeproduzenten wie ZF, das entsprechende Getriebe in kleinen Stückzahlen zu erhalten. Zudem kosten kleine Serien immer mehr als Großserien. Im Pfanzelt Forstschlepper Felix sowie im Pm Trac steckt derzeit ein stufenloses und leistungsvrezweigtes Getriebe ovn ZF, genannt S-matic.

Grundsätzlich teilt dieses Getriebe die Leistung des Motors über einen Ölmotor und ein mechanischen Getriebe auf. Bei niedriger Geschwindigkeit überwiegt beim S-matic der hydrostatische Antriebsstrang mit einem geringen mechanischen Anteil. Das neue Getriebe, "variaDRIVE" genannt, läuft bis zu einer Geschwindigkeit von sieben Kilometer pro Stunde komplett hydrostatisch. Ein ausschließlich hydrostatischer Antrieb bringt den Vorteil, den Wechesl zwischen Vor- und Zurückfahren sowie Anhalten und Losfahren rascher umzusetzen, da der etwas trägere mechanische Schaltvorgangn entfällt. Zudem gestelten sich die Dynamikwechsel sanfter. Die Schaltvorgänge bei Vorwärtsfahrt erfolgen bei Geschwindigkeiten von etwa acht, 20 und 35 Kilometern pro Stunde, bei Rückwärtsfahrten bei acht und 20 Kilometern pro Stunde. Weiterer Pluspunkt des neuen Pfanzelt-Getriebes: Es erlaubt Geschwindigkeiten im rien mechanischen Modus von bis zu 70 Kilometern por Stunde. Das S-matic lässt maximal 50 Kilometer pro Stunde zu.

Drei Vorwärtsschaltbereiche für ein effizienteres Fahren bei verschiedenen Lastspitzen und zwei Rückwärtsbereiche bietet das variaDRIVE. Das S-matic stellt nur zwei Vorwärts- und einen Rückwärtsschaltbereich zur Verfügung. Dazu kommt: Die neue Technik erlaubt mehr Leistung, über 340 PS sind nun möglich, zudem eine höhere Zugkraft.

Ein wichtiges Argument für das eigene Getriebe ist zudem die Freiheit, die sich der Allgäuer Maschinenbauer dadurch verschafft. Pfanzelt kann nun genau die Stückzahlen produzieren, die der Hersteller benötigt. Die hohen Investitionsnen, die eine Getriebeentwicklung verschlingen, hofft das Unternehmen auh dadurch wieder zu erwirtschaften, indem es das neue Getriebe an andere Hersteller von Kommunaltechnik verkaufen kann.

Zwei Jahre Entwicklungszeit kostete das variaDRIVE. Konstruiert wurde es vor allem vom österreichischen Ingenieurbüro VDS Getriebe GmbH. Dieses international erfolgreiche Entwicklungsteam entwarf auch das stufenlose leistungsverzweigte Getriebe für Syn Trac, ein innovatives kommunales Trägerfahrzeug aus Österreich. Bei Pfanzelt soll das neue Getriebe Mitte nächsten Jahres im neuen Kommunal-Trägerfahrzeug K-Trac zum Einsatz kommen, der sich noch in den letzten Enwicklungsschritten befindet. Ende 2020 soll das variaDRIVE auch im Pm Trac, später im Felix verbaut werden.

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