Forstmaschinenprofi - Vielseitigkeit heißt hier Pm Trac

Eine multifunktionelle Maschine passt zum Forstbetrieb Andreas Truskaller aus Goslar im Harz wie die Faust aufs Auge. Der Forstunternehmer Truskaller bietet nämlich nicht nur Holzeinschlag und Rücken mit Harvester und Forwarder an, sondern ist auch in der Baumpflege, dem Forstwegebau und der Spezialfällung tätig. Der Energieholzbereich und der Hackereinsatz spielen nicht nur bei Truskaller eine immer wichtigere Rolle.

Andreas Truskaller bekam jetzt einen neuen Schlepper, der multifunktional eingesetzt werden kann: Den Pfanzelt Pm Trac 2385 4f. Wir waren bei Truskaller im Betrieb, als er die Maschine anmeldete und sie in den Wald zum Ausprobieren fuhr. Der Pm Trac wird künftig beim Langholzrücken eingesetzt, aber auch Kurzholzrücken mit einem Anhänger steht im Lastenheft des Pm Trac. Und wenn wir schon beim Rücken sind: für den interessanten Arbeitsbereich des Energieholzes, der künftig wahrscheinlich immer mehr werden wird, steht der Pfanzelt Anhänger vom Typ P17 auf dem Hof des Forstunternehmers. Dieser Rückeanhänger ohne Kran hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 17 Tonnen und die Ladelänge beträgt 4.500 Millimeter bis 6.500 Millimeter. Für den sicheren Betrieb ist dieser Anhänger mit einer Druckluftbremse ausgestattet. Die Bereifung hat die Größe 600/50-22.5. Für den immer interessanter werdenden Bereich der erneuerbaren Energien und des Energieholzsektors steht eine Schnittgutwanne zur Verfügung. Diese Wanne ist aus verzinktem Blech und aus geschraubten Elementen, in der Mitte geteilt und mit einem Greifschlitz zur leichten Entnahme der Halbscha-len aus den Rungen des Hängers. Die Halbschalen sind insgesamt 4.300 Millimeter lang und an die Rungenform angepasst, die Bauhöhe geht bis zur Rungenoberkante. Zum Langholzrücken ist im Frontanbau die Pfanzelt Doppelwinde vom Typ 0608 aufgebaut. Sie besitzt 2 x 80 kN Zugkraft, die Seilkapazität liegt bei 2 x 130 Meter bei einer Seilstärke von zwölf Millimetern. Es ist ein proportionales Öffnen der Seilwindenbremse möglich, eine HBC Funksteuerung vom Typ 511 sorgt für eine bequeme Bedienung. Hierbei sehr nützlich ist die Zusatzausstattung an der Funksteuerung. Und zwar kann bei Abschalten der Maschine über Funk und beim Neustart die Frontzapfwelle per Funk wieder eingeschaltet werden. Die Frontzapfwelle ist nötig, um die im Frontbereich angebauten Seilwinden anzutrei-ben. Befindet sich der Fahrer im Hang und stellt, aus welchen Gründen auch immer, die Maschine ab, musste man bei Standardausrüstungen früher beim Neustart zur Maschine hochklettern und die Zapfwelle mit der Hand wieder einlegen. Das ist hier bei dieser Steuerung nicht nötig, auf Knopfdruck schaltet sich die Zapfwelle wieder ein. Der linke Seilauslauf ist mit einer Ausspulvorrichtung versehen, die rechte Winde ist für ein kontrolliertes Ablassen eingerichtet. So zum Beispiel bei Baumfällarbeiten. Hier kann die Winde kontrolliert abgelassen werden, ohne dass ein Ruck oder ein überraschendes Lösen geschieht. Als Kran ist ebenfalls ein von Pfanzelt hergestellter Forstkran vom Typ 7185 aufgebaut. Die Kranlänge beträgt hierbei 8.500 Millimeter und das Lastmoment brutto 106 kNm. Bei der Straßenfahrt wird der Kran auf einer Prallplatte mit Klappschildausführung im Fronthubbereich des Schleppers abgelegt. Zusätzlich hat sich  Andreas Truskaller ein Klappschild als Bergstütze aufbauen lassen. So schlägt er zwei Fliegen mit einer Klappe. Er ärgerte sich früher immer dar-über, wenn er Leute durch den Bestand fahren sah, die den Kran nach hinten einfach nur ausgeschwenkt hatten, ohne ihn irgendwo sicher abzulegen oder zu verankern. Das Schaukeln und das Schlagen des Krans war für ihn ein No-Go. Darum dieses Klappschild, auf dem der Kran während des Einsatzes im Forst abgestellt wird. Aber nicht nur der Kran wird hier abgelegt, auch das herangeseilte oder herangezogene Holz mit dem Kran. So hat er einmal mehr Bodenfreiheit unter den Stämmen, und bei einem steinigen Gelände ist die Seilschonung besser als bei einer festen Platte hinten. Der Motor des Pm Trac ist von Deutz, ein wassergekühlter Sechszylinder mit 236 PS. Das Drehmoment von 1.027 kNm liegt bei 1.500 Umdrehungen in der Minute an. Der Hubraum des Motors beträgt 6,1 Liter und befeuert wird er von einem Turbolader mit ei-ner Ladeluftkühlung. Abgasnachbehandlung passiert durch SCR-Technik mit einer Adblue-Einspritzung. Auch ein Rußpartikelfilter ist vor-handen. Die Motorvorwärmung erfolgt über eine Standheizung, die als Zusatzausstattung erhältlich ist. Eine Sonderausstattung sind auch die Zusatztanks mit einem Fassungsvermögen von 120 Litern, die zum Haupttank mit 145 Litern noch einmal dafür sorgen, dass eine lange Arbeitszeit möglich ist. Der Schlepper ist auf 40 km/h zugelassen, ein leistungsverzweigtes, stufenloses Wendegetriebe mit Tempomat-Funktion für Vor- und Rückwärtsfahrt ist verbaut, drei Fahrbereiche gibt es, eine vorwählbare Fahrgeschwindigkeit bis 40 km/h. Und eine aktive Stillstandssperre, also eine Parksperre. Die Vorderachse wird bei Kranbetrieb übrigens im Stand automatisch verriegelt, das geschieht durch Hydraulikzylinder. Die Lenkung ist hydraulisch, die Lenksäule in der Kabine ist im Arbeitseinsatz wegklappbar. Gelenkt wird dann mit Joysticks über das Steuergerät. Der Fahrersitz ist luftgeedert und besitzt eine Sitzheizung und kann elektromotorisch um 350 Grad gedreht werden. Die Kabine ist als Sicherheitskabine ausgeführt, luftgefedert und besitzt eine sehr gute Rundum-sicht über sieben Quadratmeter Fensterfläche, hinzu kommen zwei großflächige Dachfenster hinten und vorne. Zwölf Arbeitsscheinwerfer sind im Kabinendach integriert, die aber auf Wunsch vom Unternehmer Truskaller als LED-Scheinwerfer ausgeführt sind, wobei Truskaller sich noch zusätzliche Arbeitsscheinwerfer in LED-Ausführung an der Kabinensäule anbauen lassen hat. Die Kotflügel der Maschine sind abnehmbar und im Staukasten gibt es eine integrierte pneumatisch gesteuerte Trittstufe. Dieser Schlepper soll einer der Dreh- und Angelpunkte im Unternehmen Truskaller sein. Er wird also nicht nur beim Rücken und bei der Baumpflege eingesetzt, sondern auch bei Arbeiten im Straßenbegleitgrün und für den Hackertransport und den Hackerbetrieb. Um den Schlepper mit anderen Anbaugeräten umrüsten zu können, sind der Kran, das Heckschild und das Frontpolterschild innerhalb kürzester Frist durch ein paar Steckverbindungen schnell abzunehmen und abzustellen.

 

Weitere Informationen, die komplette technische Beschreibung und alle technischen Daten zum Systemschlepper Pm Trac finden Sie hier.

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